WhatsApp: Übernahme durch Facebook könnte illegal gewesen sein

7. March 2014 3 Kommentar(e)

Haben sich WhatsApp und Facebook zu früh gefreut? US-Verbraucherschutzorganisationen legen sich aktuell gegen die vor Kurzem über die Bühne gegangene Ãœbernahme quer, da WhatsApp in der Vergangenheit versprochen habe, keine Nutzerdaten an Dritte weiterzugeben. Dies sei durch den Kauf durch Facebook aber nun geschehen, so das “Electronic Privacy Information Center” (kurz EPIC) und das “Center of Digital Democracy” (kurz CDD).

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Die Beschwerde wurde bei der “Federal Trade Commission” (FTC) eingereicht. Darin zählen EPIC und das CDD Aussagen von WhatsApp auf, aus denen eindeutig die Versprechen hervorgehen, Nutzerdaten nicht weiterzugeben. Zwar hat WhatsApp im Zuge der Ãœbernahme beteuert, dass sich für die User selbst nichts ändern werde, tatsächlich hat Facebook aber nach der Ãœbernahme natürlich Zugriff auf die Daten der Bestandskunden von WhatsApp.

Zusätzliche Brisanz bekommt das Ganze noch dadurch, dass WhatsApp-User die Telefonnummer mit der App verknüpfen. Facebook ist seit es die Facebook-App gibt, scharf auf ein möglichst genaues Profil seiner mobilen Nutzer, und war in der Vergangenheit bereits ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, als etwa bekannt wurde,  dass Facebook das Telefonbuch seiner Nutzer ausliest und die Telefonnummern intern Menschen zuordnet – sogar jenen, die gar nicht auf Facebook sind.

WhatsApp speichert laut seiner Datenschutzerklärung keine Daten auf seinen Servern – zumindest wurde das so kommuniziert. Das heißt aber nicht, dass aktuelle Daten nicht an Facebook weitergeleitet werden oder bereits von diesen ausgelesen werden.

EPIC und das CDD fordern nun von der FTC eine Untersuchung, ob Facebook bereits Zugriff auf die Daten von WhatsApp hat und dadurch ein Bruch der Datenschutzerklärung vorliegt. Wenn das der Fall ist, könnten irreführende Geschäftspraktiken vorliegen und von der FTC geahndet werden. Im schlimmsten Fall könnte die Finalisierung der Übernahme ausgesetzt oder gar ganz gestoppt werden, wenn die FTC tatsächlich einschreitet und diesbezüglich Druck macht.

Quelle: ArsTechnica.com (via t3n.de)

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