Belgiens Innenminister hält die PlayStation 4 für eine sichere Plattform für Terroristen

Martin Reitbauer 17. November 2015 0 Kommentar(e)

Nach den Anschlägen in Paris geraten natürlich auch die Kommunikationsdienste der Terroristen ins Kreuzfeuer. Allem Anschein nach nutzen viele die Services der PlayStation 4, da die Verschlüsselung nur sehr schwer zu knacken ist.

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Die Verschlüsselung von Nachrichten und Informationen ist für uns Privatpersonen wichtig, damit wir nicht diversen Cyberkriminellen zum Opfer fallen und die übermittelten Daten nicht in Reinschrift übertragen werden. Wichtig ist das beispielsweise bei Bankgeschäften. Doch nicht nur Bankdaten werden verschlüsselt übermittelt, sondern auch Nachrichten und andere Bits und Bytes werden durch Verschlüsselungsalgorithmen für Dritte unlesbar gemacht.

PlayStation 4 als sicheres Medium

Auch das Online-Netzwerk PSN der PlayStation 4 ist verschlüsselt und überträgt prinzipiell keine Daten ohne Codierung. Für Geheimdienste und Ermittler ein Problem, denn die Entschlüsselung solcher Nachrichten benötigt eine Menge Rechenleistung. Je nach Grad der Verschlüsselung kann das theoretisch so weit gehen, dass die Daten überhaupt nicht gelesen werden können.

Besonders PSN scheint eine starke Verschlüsselung zu nutzen, die für Geheimdienste nur schwer überwindbar ist. Das wissen auch die Terroristen, weshalb sehr viel Kommunikation über dieses Netzwerk stattfindet, so Belgiens Innenminister Jan Jambon.

Welche Lösungen gibt es?

Bereits gestern haben wir darüber berichtet, dass auch Edward Snowden mit seinen Empfehlungen auf Apps mit Verschlüsselung zu setzen, ins Kreuzfeuer geraten ist. Er habe mit den Enthüllungen die Vorgehensweise der Geheimdienste öffentlich gezeigt und damit auch den Terroristen einen Anhaltspunkt gegeben.

Natürlich haben die Enthüllungen dazu beigetragen, dass die Terror-Organisationen wissen, wie sie ausfindig gemacht werden. Allerdings ist es auch unser gutes Recht als Menschen unsere Privatsphäre zu wahren und nicht jedermann in unseren Sachen schnüffeln zu lassen.

Sicher würde das Mitlesen der Kommunikationswege das Risiko von Terroranschlägen zu einem gewissen Anteil minimieren. Rein von der technischen Seite wäre das Ganze auch möglich, man müsse nur ein „Hintertürchen“ in die Verschlüsselungen einbauen. Allerdings können solche „Lücken“ auch von anderen ausgenutzt und missbraucht werden. Somit ist auch die „Abhörvorrichtung“ keine Option.

Stellungnahme Sony

„Die PlayStation 4 ermöglicht die Kommunikation zwischen mehreren Spielern. Wie auch bei anderen modernen Kommunikationsmitteln kann dieser Dienst auch missbraucht werden.“ So Sony in einer Stellungnahme. Des Weiteren will das Unternehmen die Spieler dazu anhalten verdächtige oder auch illegale Aktivitäten zu melden. Diese werden dann untersucht und im Verdachtsfall auch an die Behörden weitergegeben.

Hast du vielleicht einen Vorschlag für eine verschlüsselte Kommunikation, die eine Überwachung von illegalen Aktivitäten ermöglicht? Oder kann man solchen Tätigkeiten keinen Riegel vorschieben? Schreib uns in die Kommentare.

Quelle: Eurogamer (via: WebStandard)

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