Personalisierte Werbung: Google erlaubt Zugriff auf unsere E-Mail-Adressen

Redaktion 29. September 2015 0 Kommentar(e)

Werbung gehört zu den notwendigen Übeln des Internets – immerhin wollen die meisten Nutzer für Inhalte bekanntermaßen nicht zahlen. Google, König der Internetwerbung, hat mit dem sogenannten „Customer Match“ jetzt eine ein neues Feature angekündigt für seine Werbekunden angekündigt, das Datenschützern aber mit Sicherheit einen kalten Schauder über den Rücken jagen wird. 

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In den eigenen Kontoeinstellungen bei Google kann man personalisierte Werbung abschalten.

In den eigenen Kontoeinstellungen bei Google kann man personalisierte Werbung abschalten.

Im Kern ist das „Customer Match“ eigentlich ziemlich pfiffig: Werbekunden, die Googles AdWords verwenden, können ihren eigenen Datenbestand nutzen, um noch gezieltere Werbung auf Googles Webseiten schalten zu lassen. Zunächst laden sie E-Mail-Listen ihrer Nutzer hoch, danach gleicht Google die E-Mail-Adressen mit seinen eigenen angemeldeten Nutzern ab. Gibt es ein Match, daher auch der Name, lassen sich im Anschluss die Werbeanzeigen zielgerichtet schalten, berichtet die NZZ.

Ein Reiseveranstalter könnte beispielsweise die E-Mail-Adressen von Nutzern seines Bonusprogramms hochladen – wenn diese anschließend bei der Google-Suche oder YouTube nach einem relevanten Begriff suchen, taucht die Werbereklame des Reiseunternehmens auf. Daneben sollen Werbetreibende mit dem System auch ähnliche Kunden aufspüren können, deren Interessen sich höchstwahrscheinlich in einem oder mehreren Punkten überlappen. Bahnbrechend sei das Customer Match laut t3n aber nicht, da Facebook bereits ein ähnliches Tool anbietet.

Google anonymisiert die Nutzerdaten

Wer nun Sorge um seine Privatsphäre hat: Laut Google werden die Listen anonymisiert, sodass die Werbetreibenden keinen Zugang zu privaten Informationen bekommen und auch keine Datenprofile anlegen können. Außerdem können Nutzer jederzeit in den eigenen Privatsphäre-Einstellungen personalisierte Werbung ganz ausschalten oder einzelne Werber komplett blocken, so der Suchmaschinengigant.

Das mag zwar alles stimmen, aber ob das die Datenschützer beruhigen kann? Es bleibt zumindest ein fader Beigeschmack – und angesichts des Argwohns, mit der der Internetgigant derzeit insbesondere in Europa beäugt wird, kommt die Ankündigung solch eines Features eigentlich zur Unzeit.

Quelle: AdWords Blogspot 

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