6-jährige Kinder verstehen digitale Technologien besser als Erwachsene

Redaktion 8. August 2014 2 Kommentar(e)

Sie wissen nicht, wer Steve Jobs war und können sich vielleicht nicht einmal die Schuhbänder binden –  was die Benutzung von Tablets und Smartphones betrifft, liegen sie aber vor vielen Erwachsenen. Die Rede ist natürlich von Kleinkindern. Laut einer neuen Studie können diese besser mit neuen elektronischen Geräten umgehen als ältere Zeitgenossen.

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Der Nachwuchs ist mit den elektronischen Geräten besser vertraut als die meisten Erwachsenen. (Foto: shutterstock [GekaSkr])

Der Nachwuchs ist mit den elektronischen Geräten besser vertraut als die meisten Erwachsenen. (Foto: shutterstock [GekaSkr])

Als „Generation YouTube“ werden die Sprösslinge etwas abwertend bezeichnet, allerdings ist das Ganze ziemlich schlüssig, denn noch bevor sie überhaupt richtig sprechen können, sind die Kids schon in der Lage Smartphones einwandfrei und ohne große Probleme zu bedienen. Und die populäre Videoplattform ist bei Kindern tatsächlich sehr beliebt.

Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom hat eine Untersuchung angestellt, bei der 800 6-bis 7-jährige Kinder sowie 2.000 45-jährige Erwachsene auf die Kenntnisse und die Sicherheit in Bezug auf Tablets und Smartphones untersucht wurde. Natürlich floss auch das Wissen über Apps und die Technologie 4G in die Bewertung mit ein.

Der DQ

Der sogenannte Digital Quotient (kurz DQ) soll die Ergebnisse vergleichbar machen. Während die zwischen 45 und 49 Jahre alten Erwachsenen nur einen DQ von 96 Punkten erreichten, haben sich die Kinder mit 98 Punkten knapp davor platziert. Den höchsten Quotienten hatten die Jugendlichen zwischen 14 und 16. Ein DQ von 113 markiert derzeit die Spitze, mit zunehmendem Alter sinken die Ergebnisse immer weiter, bis hin zu niedrigsten Werte bei alten Menschen.

Getestet wurde dies in Großbritannien, was die Aussagekraft der Statistik allerdings auf keinen Fall schmälert, denn seien wir uns ehrlich, wer von uns hat keine Eltern die nicht hin und wieder wegen diversen Problemen am Smartphone zu den Kindern kommen?

Nicht nur bei der Anwendung, sondern auch bei den Apps kennen sich die Kinder und Jugendlichen hervorragend aus.

Nicht nur bei der Anwendung, sondern auch bei den Apps allgemein kennen sich die Kinder und Jugendlichen hervorragend aus.

Kaum Wissen über die Technologien und Apps

Erschreckend ist das Wissen über Entwicklungen in dem Bereich der mobilen Helferlein bei manchen Altersgruppen. Während knapp die Hälft der Erwachsenen angab, dass sie viel über Smartphones und dergleichen wissen, kannten weniger als die Hälfte die App Snapchat. Außerdem war für die meisten Google Glass oder die anscheinen kommende Smartwatch von Apple für die meisten ein Mysterium, von dem sie noch nie gehört hatten.

Anders sieht es bei den jungen Mitmenschen aus. Auch hier gaben mehr als die Hälfte an, sich gut mit Smartphones und dergleichen auszukennen. Hier hatten allerdings nur 3 Prozent noch nie von  Apples vermeintlicher Smartwatch und Google Glass gehört. Auch bei der Bekanntheit von Snapchat lag die Quote ziemlich hoch – 18 Prozent kennen diese, 11 Prozent hatten die App  sogar schon benutzt.

Enorme Veränderungen

Bemerkenswert ist auch das Nutzungsverhalten bei Mobiltelefonen, das sich in den letzten Jahren enorm verändert hat. Während die mittleren und älteren Semester unter uns in Jugendjahren noch per elterlichem Festnetz-Telefon mit Freundin oder Freund telefonierten und die Telefongebühren in die Höhe trieben, werden Beziehungen heute über WhatsApp und Co. geführt. Unter den Befragten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 15 wird das Smartphone nur mehr 3 Prozent der Zeit zum Telefonieren verwendet. Bei den Erwachsenen liegt dieser Anteil bei 20 Prozent, während die jungen Erwachsenen auch nur mehr bei 9 Prozent liegen. Die restliche Zeit wird das Gerät für Facebook, WhatsApp, Instagram und Co. verwendet.

Quelle: The Guardian

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