Video-Streaming überholt bis zum Jahr 2020 das klassische Fernsehen

Hartmut Schumacher 28. March 2015 0 Kommentar(e)

Video-Streaming-Dienste haben letzter Zeit stark an Beliebtheit gewonnen. Schon in wenigen Jahren sollen sie dem klassischen Fernsehen den Rang abgelaufen haben.
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Michael Westphal vom Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco: „Durch die neuen [Video-Streaming-]Anbieter verändern sich das Nutzungsverhalten und die Sehgewohnheiten vor allem des jungen Fernsehpublikums.“ (Foto: Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.)

Michael Westphal vom Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco: „Durch die neuen [Video-Streaming-]Anbieter verändern sich das Nutzungsverhalten und die Sehgewohnheiten vor allem des jungen Fernsehpublikums.“ (Foto: Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.)

Video-Streaming-Angebote werden bis zum Jahr 2020 das klassische Fernsehen überholt haben. Michael Westphal, der Leiter der Kompetenzgruppe „Streaming Media“ beim Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco ist naturgemäß begeistert: „Livestreaming und Video on Demand nehmen an Fahrt auf! Vor allem durch die Ausweitung des Netflix-Angebots auf den deutschen TV-Markt nimmt die Bedeutung enorm zu.“

Laut Analysen von Digital TV Research werde Netflix bis zum Jahr 2020 in Deutschland über 11 Millionen deutsche Streaming-Abonnenten haben, das entspräche etwa 30 Prozent aller TV-Haushalte. Und nach einer Prognose der Unternehmensberatung Goldmedia werde sich bereits bis zum Jahr 2018 der Umsatz mit Video-on-Demand in Deutschland verdreifachen – auf fast eine halbe Milliarde Euro.

Verändertes Verhalten der Zuschauer

In Deutschland gibt es eine große Anzahl von Streaming-Anbietern und Mediatheken. Dazu zählen Video-on-Demand-Angebote wie Lovefilm (Amazon), Snap und Sky Go (Sky), Maxdome (Pro Sieben), Videoload (Deutsche Telekom), Watchever (Vivendi), der Google Play Store und iTunes (Apple). Michael Westphal erläutert:„Geboten werden teils exklusive Filme und Serien – wann und wo die Nutzer dies wollen. Durch die neuen Anbieter verändern sich das Nutzungsverhalten und die Sehgewohnheiten vor allem des jungen Fernsehpublikums.“

Männer begeisterter von Online-Videos als Frauen

Die „ARD/ZDF-Onlinestudie 2014“ liefert interessante ergänzende Informationen: 45 Prozent der Online-Nutzer ab 14 Jahren verwenden mindestens einmal wöchentlich „Bewegtbild“ im Internet. 34 Prozent davon benützen Videoportale und 9 Prozent Sendermediatheken. Als besonders „video-affin“ erweisen sich laut der Studie die 14- bis 29-Jährigen, von denen 79 Prozent mindestens einmal pro Woche Online-Videos anschauen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer in dieser Altersgruppe sehen zu 45 Prozent täglich Online-Videos, Frauen lediglich zu 19 Prozent.

45 Prozent der Online-Nutzer ab 14 Jahren sehen mindestens einmal in der Woche Online-Videos – unter anderem bei Streaming-Anbietern (links: Netflix) und in den Mediatheken der Fernsehsender (rechts: ARD-Mediathek).

45 Prozent der Online-Nutzer ab 14 Jahren sehen mindestens einmal in der Woche Online-Videos – unter anderem bei Streaming-Anbietern (links: Netflix) und in den Mediatheken der Fernsehsender (rechts: ARD-Mediathek).

Quellen: Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., ARD/ZDF-Onlinestudie 2014

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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