Android Silver: Android-Hersteller bestätigen Pläne, Ende der Fragmentierung wurde von Herstellern vereitelt

Redaktion 20. October 2014 2 Kommentar(e)

Anfang April diesen Jahres sind die ersten Gerüchte aufgetaucht, die das Ende der Nexus-Serie prophezeiten. Die Vermutungen rund um Android Silver wurden von Google aber dann doch dementiert, was natürlich die Liebhaber der Nexus-Geräte sehr freute. Jetzt tauchen wieder neue Infos zu dem Thema auf, die belegen, dass sich eigentlich die Smartphone-Hersteller gegen Android Silver sträubten und Google von der Umsetzung abhielten.

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Android Silver ist vorerst kein Thema mehr.

Android Silver ist vorerst kein Thema mehr.

Zur Erinnerung: Android Silver war ursprünglich ein Projekt des Suchmaschinengiganten Google um die Fragmentierung von Android in den Griff zu bekommen. Dabei handelte es sich um eine Serie, die von den unterschiedlichen Herstellern (Samsung, LG und Co.) gefertigt und anschließend über Google vertrieben werden würde. Die Prämisse: Es muss darauf Stock-Android laufen, sprich die Oberflächen-Anpassungen a la TouchWiz, Sense, Emotion UI und wie sie alle heißen würden entfallen. Für uns als Kunden würde das zur Folge haben, dass mehr Geräte mit Stock-Android ausgestattet sind und folglich die gleiche Bedienung bzw. Nutzererlebnis bieten.

Der deutlich größere Vorteil liegt aber in der schnelleren Verbreitung von Updates. Das größte Problem an den Herstellern ist nämlich das Rollout bzw. die Anpassung von neuen Updates an die aufgespielte Benutzeroberfläche. Bei vielen Unternehmen dauert die Entwicklung eines Software-Updates teilweise dermaßen lange, dass bereits wieder eine neue Iteration vorgestellt wurde.

Hersteller boykottieren

Wie schon erwähnt, wurde das Projekt aber wieder abgeblasen. Jetzt kommt aber erst zu Tage, was eigentlich der Grund für diesen Sinneswandel war. Anscheinend haben sich die Hersteller über die Vereinheitlichung beschwert und waren mit den Anforderungen nicht einverstanden. Verständlich, denn mit dem Wegfall von Herstellerspezifischen Oberflächen würden auch exklusive Features, welche die Nutzer schätzen und lieben gelernt haben, entfallen. Außerdem ist die Design-Anpassung zu einer Art Markenzeichen für die Smartphone- und Tablet-Bauer geworden. Damit kann man so zum Beispiel auf den ersten Blick ein Samsung-Gerät von einem aus den Hallen von HTC stammenden unterscheiden.

Das Nexus 6 ist das jüngste Gerät aus dem Hause Google und ist mit 6 Zoll das größe Nexus-Smartphone aller Zeiten. (Foto: Google)

Das Nexus 6 ist das jüngste Gerät aus dem Hause Google und ist mit 6 Zoll das größe Nexus-Smartphone aller Zeiten. (Foto: Google)

Vor- und Nachteile für uns

Für uns Kunden hat das sowohl Vor- als auch Nachteile. Durch die vereitelten Silver-Pläne bleibt uns vorerst die Nexus-Reihe erhalten, wodurch wir dank Googles Preispolitik High-End-Geräte zum günstigen Preis bekommen. Was die Auslieferung der Updates und Fragmentierung betrifft sind wir hier aber auf dem Holzpfad. Vor allem die kleineren Hersteller bringen so gut wie gar keine Updates an den Mann und lassen die Geräte schon vor ihrem normalen Lebenszyklus „sterben“. Natürlich darf man auch die Entwickler nicht vergessen, welche ja aufgrund der Fragmentierung mehrere Versionen berücksichtigen müssen. Würde es nur eine bzw. zwei geben, die sich nur minimal unterscheiden, würde sich der Entwicklungsprozess deutlich einfacher gestalten und weniger Zeit rein für die Kompatibilität in Anspruch nehmen.

Nexus bleibt noch länger!

Googles Vize-Präsident Hiroshi Lockheimer hat kein Kommentar zu Android Silver direkt abgegeben, allerdings versichert, dass die Nexus-Serie noch längere Zeit erhalten bleiben wird. Ideal wäre ein Vertrieb von beiden Serien. Die Nexus-Geräte könnten dann als Hybrid zwischen High-End und Mittelklasse-Geräten vermarktet werden, während die Silver-Smartphones und Tablets die Speerspitze der Google-Geräte bilden würden. Nur mal so als Gedankenanstoß für Google.

Was meint ihr zu Android Silver? Sollten die Nexus-Geräte für die High-End-Sparte weichen oder wäre ein paralleler Vertrieb wünschenswert? Teilt uns eure Meinungen in Form eines Kommentars mit.

Quelle: Re/Code

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