Boinc: Überschüssige Rechenleistung per App für die Forschung bereitstellen

Tam Hanna 28. July 2013 0 Kommentar(e)

In der Vergangenheit konnten Nutzer von Desktops und Notebooks die nicht benötigte Rechenleistung ihrer Arbeitsstation an diverse wissenschaftliche Projekte spenden – ab sofort steht ein ähnlicher Dienst auch für Android zur Verfügung.

Der von der Universität Berkeley entwickelte Client BOINC wurde schon vor einigen Wochen vorgestellt. Seit einigen Stunden ist das Produkt auch zum Download verfügbar, und wartet auf eure Downloads – neben dem Play Store ist es auch via Amazon erhältlich.

In Boinc stehen mehrere verschiedene Projekte zur Verfügung - ihr dürft auswählen, welches ihr mit eurer CPU unterstützen wollt (Quelle: Google Play)

In Boinc stehen mehrere verschiedene Projekte zur Verfügung – ihr dürft auswählen, welches ihr mit eurer CPU unterstützen wollt (Quelle: Google Play)

In den Anfangszeiten der Computertechnik war der Stromverbrauch nicht von der abgerufenen Rechenleistung abhängig – intelligente Stromsparmassnahmen sind erst durch den Boom der Notebooks in den Massenmarkt gekommen. Im Handcomputerbereich waren sie indes schon von Anfang an implementiert: schon der Palm IIIc konnte seinen Prozessor regelmäßig schlafen legen, um so Energie zu sparen.

BOINC trägt dieser Tendenz Rechnung, indem es die Berechnungen nur unter besonderen Bedingungen durchführt. Die CPU ist nur dann aktiv, wenn dein Telefon mit einem Netzgerät verbunden ist – um Kosten für die Datenübertragung zu minimieren, kommuniziert der Client nur per WiFi mit dem Server. Dadurch soll der Einfluss auf die Akkulaufzeit minimiert werden – der einzige störende Aspekt wäre die unter Umständen wesentlich längere Ladezeit und der höhere Energieverbrauch.

In der Vergangenheit hat der Dienst eine Vielzahl von Problemen gelöst: unter Anderem wurde die Genetik von Reiskörnern verbessert, um deren Resistenz gegen Schädlinge zu verbessern. Diese im Rahmen des Nutritious Rice for the World-Projekts geplante Aktion wäre ohne BOINC niemals realisierbar gewesen – kommerziell bereitgestellte Rechenleistung ist nach wie vor sehr teuer.

Die Nutzung der von diversen Endkunden angebotene Prozessorzeit senkt die Kosten wesentlich. Im Desktopbereich gibt es sogar Wettbewerbe zwischen Nutzergruppen, wer im Rudel mehr Rechenleistung bereitstellen kann – aufgrund der nur sehr indirekt anfallenden Stromkosten werden diese von den Usern nicht oder nur sehr peripher wahrgenommen.

Falls ihr das Programm selbst testen wollt, könnt ihr es im Play Store herunterladen – lasst uns doch per Kommentar wissen, ob ihr durch das Programm verkürzte Akkulaufzeit bemerkt habt.

Quelle: Golem

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