Durchsichtige Schaltkreise auf dem Smartphone: Corning machts möglich

Redaktion 21. June 2014 1 Kommentar(e)

Science-Fiction wird real: Zusammen mit Corning ist es kanadischen Wissenschaftlern gelungen, vollständig transparente Schaltkreise zu fertigen. Damit könnten zukünftige Smartphones dünner werden – und ihr Diebstahl deutlich erschwert. 

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Mit Hilfe von Corining, dem bekannten Unternehmen hinter den extrem kratzfesten Gorilla Glass, haben kanadische Wissenschaftler durchsichtige Schaltkreise entwickelt. Kern der Idee: Da Smartphone-Displays ohnehin immer größer werden, aktuelle Top-Modelle liegen schon jenseits der 5-Zoll-Grenze, wieso nicht einfach die Elektronik direkt im Display unterbringen? Mit einem Temperatursensor und einem Muster aus Wellenleitern, das für jedes Display einzigartig sein kann, haben die kanadischen Forscher ihr Ziel erreicht und durchsichtige Schaltkreise geschaffen.

Der spezielle Laser beim Auftragen der Strukturen (Bild: Optics Infobase)

Der spezielle Laser beim Auftragen der Strukturen (Bild: Optics Infobase)

Herzstück der Technologie sind die sogenannten Wellenleiter: Wie Glasfasern transportieren sie in der Netzwerktechnik das Licht, was zur Übermittlung der Information genutzt wird. Auf der sichtbaren Fläche des Displays ist keine Elektronik angebracht, die feinen Strukturen finden vollständig im Material des Displays Platz – dadurch bleibt die Anzeige für den Nutzer so durchsichtig wie gewohnt.

Durch die transparenten Schaltkreise kann zukünftig Elektronik direkt ins Display integriert werden, was deutlich dünnere Bauweisen zur Folge haben dürfte. Oder die Hersteller nutzen den zusätzlichen Platz, um mehr Elektronik – etwa mehr RAM oder einen größeren Akku – zu verbauen. So oder so, der Nutzer gewinnt.

Einzigartiger Fingerabdruck für Smartphones

Angebracht wird die Struktur aus Wellenleitern mit Hilfe eines speziellen Lasers. Clever: Das Muster der Struktur kann bei jedem Display verändert werden, sodass es theoretisch möglich wird, jedem Smartphone einen individuellen Fingerabdruck zu verpassen. Für den Nutzer bleibt der Fingerabdruck unsichtbar und kann nur dadurch geändert werden, wenn das Display ausgetauscht wird. Damit könnte, vorausgesetzt, die großen Hersteller erstellen dazu gemeinsam eine entsprechende Datenbank, jedes Smartphone identifizierbar gemacht werden. Dieben und anderen Kriminellen dürfte das einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen.

Transparente Schaltkreise sind jetzt schon möglich: Was meint ihr, werden wir in 5 oder 10 Jahren komplett durchsichtige Smartphones in unseren Händen halten? 

Quelle: Optics Infobase (via Golem.de)

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