Erste Hilfe-Features: Leben retten mit Google Glass

Redaktion 8. July 2013 1 Kommentar(e)

Über Google Glass wird hitzig diskutiert und manch einer will die Datenbrille direkt verbieten. Dabei kann sie im Notfall sogar Menschenleben retten, wie sich jetzt zeigt. 

Eines ist sicher: Google Glass polarisiert. Während die einen in ihr die Zukunft der Kommunikation sehen, ist sie für die anderen der erste Schritt zu einem orwell’schen Ãœberwachungsstaat. Doch jenseits der aufgeheizten Diskussionen um Nutzen und Schaden der Datenbrille, bringt Google Glass auch einen praktischen Nutzen, der manchmal sogar Menschenleben retten kann.

Google Glass als Lebensretter? So stellt es sich zumindest Christian Assad vor. Denn der Arzt und Entwickler hat wohl die erste Glassware entwickelt, so werden die Apps für Google Glass genannt, die sich auf Wiederbelebungsmaßnahmen konzentriert. In einem Notfall wird der Träger Schritt für Schritt durch die notwendigen Anweisungen geführt, um Erste Hilfe zu leisten.

Die Apps von Google Glass können sogar Leben retten.

Die Apps von Google Glass können sogar Leben retten.

 

Mit Sprachkommandos lassen sich die einzelnen Anweisungen aktivieren, die dann auf das Display von Google Glass projiziert werden und den Träger genau anweisen, was jetzt zutun ist. Dazu gehört beispielsweise die Ãœberprüfung des Verletzten nach dem ABC-Schema für die Atemwege, Atmung und den Kreislauf. Durch den Sprachbefehl “OK Glass: No Pulse” kann man außerdem eine kleine Anweisung zur Auffindung des Puls abgerufen werden. Findet man beim Notfall-Opfer tatsächlich keinen Puls mehr, kann mit Hilfe von Glass eine Herz-Lungen-Wiederbelebung eingeleitet werden. Ãœber das in Google Glass verbaute Gyroskop wird außerdem kontrolliert, ob die Herz-Lunge-Massage mit dem richtigen Rhythmus von ca. 100 Kompressionen pro Minute durchgeführt. Parallel ruft Google Glass außerdem den Notdienst und übermittelt über die GPS auch die richtigen Koordinaten und benachrichtigt auch das nächstgelegene Krankenhaus.

Interessant: Während der Rettungsmaßnahmen spielt die App im Hintergrund den Song Stayin Alive von den BeeGees ab. Jetzt könnte man meinen, dass der Autor mit diesem Song einfach seine makabere Art hat ausleben wollen, aber falsch gedacht. Denn Stayin Alive von den BeeGees wird auch in medizinischen Schulungen verwendet, da der Song den passenden Takt zur Herz-Lungen-Massage hat und so den Retter nochmals im richtigen Rhythmus unterstützt.

Natürlich muss man die Fragen rund um Datenschutz und Privatsphäre ernst nehmen, die durch Google Glass aufkommen. Aber gerade solche Apps zeigen auch die Chancen von Google Glass, die manchmal sogar Leben retten kann. Weder eine dumpfe Verteufelung der Datenbrille noch blinder Jubel ist also angebracht, sondern rationales Abwägen der Vor- und Nachteile.

Oder wie seht ihr das? 

Quelle: Forbes (via Go2Android)

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