EU-Verfahren gegen Google und Android: So will man gegen den Giganten vorgehen

Redaktion 17. April 2015 0 Kommentar(e)

Die EU-Kommission ermittelt schon seit fünf Jahren gegen den Suchmaschinengiganten aus Mountain View. Am 15. April wurde ein formelles Verfahren gegen Google Shopping und das mobile Betriebssystem Android eröffnet.

European Flag

Google hat in den letzten Jahren die Wettbewerber absichtlich benachteiligt. Das ist im Prinzip die Kernaussage, seit der die EU-Kommission schon Jahrelang gegen den Suchmaschinengiganten ermittelt. Sollte dem tatsächlich so sein drohen dem Unternehmen hinter Larry Page und Sergey Brin eine Strafe von 6,6 Milliarden Euro und genaue Auflagen für sein Geschäftsmodell in Europa.

Der Hintergrund

Auslöser der gesamten Debatte war eigentlich Google Shopping. Der hauseigene Einkaufsdienst soll in den Suchergebnissen deutlich prominenter platziert gewesen sein, als die Konkurrenten. Natürlich hatten diese folglich mit einem enormen Rückgang bei den Zugriffen verzeichnet und damit auch einen Großteil der Einnahmen verloren. Da viele Webseiten und Shop-Betreiber von der Platzierung bei Google abhängig waren ist ein Rückgang in diese Richtung natürlich fatal und existenzbedrohend. Folglich wurde die EU-Kommission eingeschaltet. Jene Untersuchung zieht sich jetzt bereits über mehrere Jahre und wird mit Sicherheit noch eine Weile andauern.

Angriffsziel Android

Doch nicht nur gegen Google Shopping geht man vor, sondern auch das mobile Betriebssystem Android ist ins Kreuzfeuer geraten. Die Kommission will untersuchen, ob der Konzern absichtlich Anbieter einer eigenen Android-Version mit Absicht klein gehalten hat. Außerdem wird die Praxis, dass Hersteller entweder das gesamte Google Service-Paket buchen oder ganz auf den Dienst verzichten müssen, genau beleuchtet. Zusätzlich dazu prüft die Kommission, ob manche Hersteller exklusive Anreize von Google erhalten haben um Konkurrenzdienste von der Vorinstallierung fernzuhalten.

Google Logo 2010

Google hat ein Problem!

Sollte die EU-Kommission im Zuge der Ermittlungen rund um Android einen Beweis gegen Google finden, dann hat der Konzern ein echtes Problem. Immerhin ist das mobile Betriebssystem auf 80 Prozent aller Smartphones vertreten. Eine Abmahnung oder gar eine Regulierung würde Google wehtun.

Eine Sicherstellung, dass sich der mobile Sektor weiterentwickeln kann, ohne dass ein Unternehmen durch wettbewerbsbeeinflussende Handlungen eingreift, sei laut Vestager die oberste Priorität.

Der Suchmaschinenkonzern aus Mountain View muss sich in den nächsten zehn Wochen verantworten.

Google hat sich bereits geäußert

Um die Stimmung wieder etwas zu besänftigen, hat sich Google bereits zu den Vorwürfen geäußert und vor allem das Problem mit Google Shopping adressiert. In unterschiedlichen Absätzen und Grafikern wird das Wachstum von Konkurrenten wie Amazon, Ebay, Idealo und Co. aufgelistet und vorgezeigt. Dabei spielt vor allem die mobile Nutzung eine wichtige Rolle, so der Suchmaschinengigant. Die vollständige Stellungnahme kannst du dir hier durchlesen.

Auch zu den Vorwürfen bezüglich Android, gibt es vom Konzern bereits eine Stellungnahme. Darin ist aber nicht wirklich etwas enthalten. Google betont lediglich den Standpunkt, dass man mit Android die Mobilfunkbranche umgekrempelt hat und vielmehr zum Konkurrenzkampf beigetragen hat, als man ihn überhaupt behindere, was man natürlich lautstark bestreitet.

Quelle: European Union (via: Telekom Presse)

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