Genial: Landwirt baut sich eigenen Sendemasten um 4G nutzen zu können

Daniel Kuhn 22. August 2015 1 Kommentar(e)

Was ist schlimmer als kein Internet? Langsames Internet. Ein Landwirt in Großbritannien war von der schlechten Internetgeschwindigkeit so genervt, dass er die Sache selber in die Hand genommen und einen eigenen 4G-Sendemast errichtet hat.
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agri-broadband

Auf dem Land zu wohnen hat viele Vorteile, aber leider auch einen gewaltigen Nachteil: die Internetverbindung. Für die Internetanbieter lohnt es sich meistens nicht, lange Leitungen für wenige Abnehmer zu verlegen und so quälen sich viele Nutzer in ländlichen Regionen schleichend langsam durch das Web. Dieser Umstand ist in allen Ländern gleich. Zwar versucht Google mit Project Loon diese Situation zu lösen, doch bis dieser Dienst nach Europa kommt, dürften noch viele Jahre ins Land ziehen. Richard Guy, seines Zeichens Landwirt in England, wollte diese lange Wartezeit nicht mit seiner Internetverbindung verbringen, die nicht mal 1 Mbps erreichte. Also nahm er die Sache selber in den Griff.

Denn wenn die Telekommunikationsunternehmen keine schnelleren Leitungen verlegen wollen, gibt es ja immer noch das mobile Internet. Nachdem Richard Guy einen Punkt gefunden hat, an dem er ein 4G-Signal empfangen kann, errichtete er kurzerhand einen eigenen Sendemast. Dieser besteht aus einem 4G-Empfänger, eine Autobatterie, Solarzellen und das nötige Equipment, um das Signal über eine Glasfaserleitung zu senden, die er zu seinem Haus gelegt hat. Diese Lösung funktioniert so gut, dass Guy kurzerhand sein eigenes Unternehmen, Agri-Broadband gegründet hat um andere Landwirte ebenfalls mit schnellem Internet jenseits der 45 Mbit zu versorgen. Die Preise liegen dabei zwischen 1.000 und 2.000 Britischen Pfund, je nachdem wie weit der Sendemast und das zu versorgende Gebäude voneinander entfernt sind.

So beeindruckend dieser Erfindungsreichtum auch ist, in Deutschland dürfte das System vor allem an den horrenden Kosten für LTE-Verbindungen scheitern. Andere Länder, die Zugriff auf weitaus günstigere Tarife haben, können sich dagegen sicher noch etwas von Richard Guy abgucken.

Quelle: Agri-Broadband (via Engadget)

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