Google, Apple und Samsung wollen das Sammeln und Auswerten von Gesundheitsdaten erleichtern

Hartmut Schumacher 14. September 2014 0 Kommentar(e)

Digitale Gesundheitsplattformen sammeln immer mehr Patientendaten – die unter anderem auch von Smartphones stammen. Das ist nicht ganz unbedenklich. Aber große Unternehmen wie Google, Apple und Samsung investieren eifrig in konkurrierende Health-Platform-Projekte.

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Ein aktueller Trend im Gesundheitswesen sind sogenannte „Health-Platforms“, also elektronische Systeme, die das Sammeln und Verarbeiten von Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen ermöglichen. Dazu gehören in verstärktem Maße auch Daten, die von Fitness-Armbändern, Smartphones und Smartwatches stammen.

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Gesundheitsplattformen sammeln auch Daten von Fitness-Armbändern wie dem Gear Fit von Samsung. (Foto: Samsung)

Gesundheitsunternehmen sind bestrebt, diese Informationen nicht nur für den persönlichen Gebrauch der Anwender und ihrer Ärzte zu verwenden, sondern die Daten auch gesammelt auszuwerten und sie für die medizinische Forschung zu benützen.

Allerdings gelten Informationen über den Gesundheitszustand nach dem Bundesdatenschutzgesetz als „besondere Arten personenbezogener Daten“. Für das Verarbeiten solcher Daten existieren spezielle datenschutzrechtliche Anforderungen, beispielsweise bezüglich der Einwilligung der Patienten sowie der sicheren Datenübertragung.

Dr. Alexander Dix, der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, erläutert: „Wer meint, für Kranke sei der Schutz ihrer Daten überflüssig, irrt gründlich. Das Vertrauen der Patienten und die Sicherheit der Systeme sind notwendige Voraussetzungen für jede wirksame Therapie.“

Mit dabei: Google, Apple, Samsung

Auch einige Unternehmen, die vom Smartphone-Markt bekannt sind, möchten auf dem Gebiet der  Gesundheitsplattformen mitmischen:

Google hat im Juni 2014 auf der Entwicklerkonferenz Google I/O „Google Fit“ präsentiert. Diese offene Plattform soll es Software-Entwicklern und Hardware-Herstellern erleichtern, gesundheitsbezogene Daten auszulesen und zu speichern, die von den Sensoren stammen, die beispielsweise in Smartphones, Fitness-Armbändern und digitalen Waagen enthalten sind.

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Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O 2014 hat Google die offene Gesundheitsplattform Google Fit vorgestellt. (Foto: Google)

Das ungefähre Gegenstück dazu bei Apple ist das HealthKit-Framework, das Gesundheitsdaten zentral speichert, so dass die verschiedenen Apps auf sie zugreifen können, darunter auch die neue Health-App von iOS 8.

Samsung hat im Juni die Digital Health Initiative vorgestellt. Sie hat das Ziel, die Ressourcen und Innovationsfähigkeiten der weltweiten Technologieindustrie in eine Richtung zu lenken, die es den Menschen ermöglicht, sich besser um ihre Gesundheit und um ihr Wohlergehen zu kümmern.

Die Samsung Digital Health Initiative basiert auf offenen Hardware- und Software-Plattformen, die die Entwicklung von fortgeschrittenen Sensoren sowie Datensammel- und -analysemethoden beschleunigen soll. Das Kernstück dabei ist das Simband – ein Referenzentwurf eines „intelligenten Gesundheitsgeräts“ in Form eines Armbands, das diagnostische Informationen wie die Herzfrequenz und die elektrische Leitfähigkeit der Haut messen kann.

Quellen: Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, Google, Apple, Samsung

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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