Michigan Micro Mote: der kleinste Computer der Welt

Hartmut Schumacher 18. April 2015 0 Kommentar(e)

Wann erscheint der etwa kreditkartengroße Einplatinen-Computer „Raspberry Pi“ geradezu gigantisch? Wenn man ihn neben den Mini-Computer „Michigan Micro Mote“ legt.
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Dieses Modell des Mini-Computers „Michigan Micro Mote“ enthält trotz seiner geringen Größe neben einem Prozessor und einer Solarzellen-Stromversorgung auch einen Temperatursensor. (Foto: Martin Vloet, University of Michigan)

Dieses Modell des Mini-Computers „Michigan Micro Mote“ enthält trotz seiner geringen Größe neben einem Prozessor und einer Solarzellen-Stromversorgung auch einen Temperatursensor. (Foto: Martin Vloet, University of Michigan)

Im Computer History Museum in Mountain View, Kalifornien ist seit Kurzem ein neues Ausstellungsstück zu bewundern: der „Michigan Micro Mote“ – der kleinste Computer der Welt, der in der Länge weniger als einen halben Zentimeter misst.

Seine Daten erhält der Michigan Micro Mote durch Sensoren, die optische Informationen, aber auch Werte wie Temperaturen und Druck liefern. Die gemessenen und verarbeiteten Daten kann der Mini-Computer per Funk übermitteln – momentan bis zu einer Entfernung von zwei Metern. Als Stromversorgung dienen dem Michigan Micro Mote Solarzellen. Der Phoenix-Prozessor, der die Grundlage des Computers bildet, benötigt so wenig Strom, dass normales Umgebungslicht für die Energieversorgung ausreicht.

Anwendungszwecke: Unter anderem Medizin und Sicherheit

Nützlich sind derart kleine Computer prinzipiell allgemein für das „Internet der Dinge“. Die erste Generation dieser Computer wurde für medizinische Zwecke entwickelt – beispielsweise um den Augeninnendruck bei Glaukompatienten zu überwachen oder den Hirndruck bei Patienten mit Kopfverletzungen.

Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich ist die Sicherheit: Derartige Mini-Computer lassen sich unauffällig platzieren, um Wohnungen, Häuser oder Geschäftsräume zu überwachen.

Die Zukunft: intelligenter Staub

Bis zum Jahr 2020 soll die Vision von „smart dust“ Wirklichkeit werden – also von intelligentem Staub. Gemeint damit ist eine große Menge von sandkornkleinen Computern, die nicht nur Informationen aufzeichnen können, sondern auch untereinander Daten austauschen und so ein drahtloses Sensornetz bilden. Beispielsweise wiederum zu Überwachungszwecken oder für das Sammeln von Informationen aus wissenschaftlichen Gründen.

Quellen: University of Michigan, Computer History Museum

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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