Neuartige Papier-Batterie zum Anstecken soll Smartphone für mehrere Stunden laden

Daniel Kuhn 29. November 2014 2 Kommentar(e)

Akkus sind immer noch die größte Schwachstelle unserer heutigen Smartphones. Eine neue Ansteckbatterie will dieses Problem nun dank Papphülle mit umweltfreundlicher Eleganz lösen, schießt letztendlich aber doch am Ziel vorbei.

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Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie – bisher immer noch ein Entwicklungsgebiet, auf dem sich nur sehr langsam etwas bewegt. Daher ist es erst einmal eine sehr lobenswerte Sache, wenn ein neues Produkt den Anspruch erhebt, umweltfreundlich zu sein. So wie auch die von Designer Designer Tsung Chih-Hsien entwickelte Ansteckbatterie “Mini Power”.

Für die in einer Papphülle verpackten Batterie erhielt der Designer sogar den Red Dot Award in Singapur. Die Idee ist folgende: Wenn der Akku des Smartphones sich dem Ende zuneigt, kann man die kleine Batterie anstöpseln und das Telefon so noch mal mit Energie für wahlweise 2, 4 oder 6 Stunden versorgen. Besonders umweltfreundlich ist die Batterie laut Angaben des Erfinders, da die Hülle nicht aus Plastik, sondern aus Pappe ist und sich somit sehr leicht recyceln lässt.

Die Grundidee einer leichtzersetzbaren Hülle aus Pappe mag ja erst mal durchaus löblich sein, das Gesamtkonzept der “Mini Power”-Batterie müssen wir allerdings als hochgradig unausgereift kritisieren. Das Konzept ist zu kurzsichtig gedacht und der Designer schießt sich letztendlich selber in den Fuß. Was nützt eine biologisch abbaubare Hülle, wenn die darin enthaltene Stromquelle eben nur eine Batterie und somit ein Wegwerfprodukt ist?

So wird nicht etwa Elektroschrott vermieden, sondern genau das Gegenteil erreicht. Zwar können die Batterien auch recycelt werden, doch das setzt voraus, dass sie in den entsprechenden Sammelstellen abgegeben und nicht einfach in den regulären Hausmüll geworfen werden. Ein wiederaufladbarer Akku wäre hier also die deutlich sinnvollere Lösung gewesen. Wir können also nur hoffen, dass es das Produkt niemals über den Status eines Konzeptes hinaus schafft, beziehungsweise dass die Nutzer genug Weitsicht beweisen und zu tatsächlich umweltschonenderen Alternativen greifen.

Quelle: Red Dot Award (via Focus)

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