Patent: Apple will das Versenden von Textnachrichten im Auto unterbinden

Redaktion 25. April 2014 3 Kommentar(e)

iChat im Auto? Bald vielleicht ein Relikt der Vergangenheit. Apple hat ein Patent zugesprochen bekommen, welches während einer Autofahrt automatisch den Zugriff auf bestimmte Funktionen des iPhone unterbinden kann – etwa von Textnachrichten. 

Der Beifahrer kann weiterhin Textnachrichten schreiben

Das Patent mit der Nummer 8,706,143, welches das US-Patent- und Markenamt dem kalifornischen Computerkonzern nun zugesprochen hat, beschreibt eine Methode, um bestimmte Funktionen des Smartphones während einer Fahrt im Auto vollautomatisch zu unterbinden. Durch eine Software-Sperre könnte Apple damit etwa das Versenden von Textnachrichten am Steuer verhindern. So schreibt der iPhone-Hersteller, dass sich das Problem der Textnachrichten im Auto kaum mehr durch polizeiliche Mittel lösen lassen könne. Eine zusätzliche Überprüfung der Umgebung soll Apple zufolge sicherstellen, dass eine etwaige Sperre nur für den Fahrer gilt. Der Beifahrer soll weiter Textnachrichten schreiben können.

Ob so eine Sperre tatsächlich konkret geplant ist, bleibt aber noch offen. Patentanträge können zwar Hinweise auf zukünftige Funktion geben, müssen aber nicht. Schließlich landet nicht jedes Patent am Ende auch als fertiges Feature in den Gadgets dieser Welt.

Die Open Automotive Alliance: Googles Weg, einen Fuß in den lukrativen Automobilmarkt zu bekommen.

Die Open Automotive Alliance: Googles Weg, einen Fuß in den lukrativen Automobilmarkt zu bekommen.

Rein technisch wäre so eine Textnachrichten-Sperre jedoch einfach zu implementieren. Dem Patentantrag zufolge, signalisiert das Auto einem verbundenen iPhone, dass es sich auf Fahrt befindet oder das Gerät erkennt dies sogar selbst. Beim iPhone 5s kann etwa der M7-Co-Prozessor erkennen, ob man sich in einem fahrenden Auto bewegt oder zu Fuß unterwegs ist. Bisher wird die Funktion dazu benutzt, um während einer Navigation vom Auto- in den Fußgängermodus zu wechseln.

Typisch für die Bevormundungs-Ideologie Apples

Auch wenn das Versenden von Textnachrichten eine der größten Unfallursachen darstellt, dürfte es zumindest fraglich sein, ob so eine vollautomatische Sperre der richtige Weg dagegen ist. Aber immerhin passt es zur Bevormundung-Ideologie, die wir von Cupertino gewöhnt sind. Bereits im August letzten Jahres hat Apple ein Patent eingereicht, welches der Polizei ermöglicht, aus der Ferne das WLAN oder die iPhone-Kamera abzuschalten. In Zeiten, in denen es gerade die einfachen Amateuraufnahmen sind, die uns über die Gräueltaten in der Welt informieren, ist so eine Funktion natürlich ein gefundenes Fressen für alle diktatorischen Regime der Welt.

Nächstes Schlachtfeld: Autos

Der Kampf ums Auto ist das nächste Schlachtfeld der großen IT-Konzerne, vornehmlich zwischen Apple und Google. Während Google Anfang des Jahres zusammen mit Audi, General Motors, Honda, Hyundai und Nvidia die Open Automotive Alliance (OAA) ins Leben gerufen hat, stellte Apple vor kurzem mit CarPlay eine neu entwickelte Software vor, die viele Funktionen des iPhones nahtlos in Autos von CarPlay-Partnern wie Ferrari, Mercedes Benz, BMW oder auch Ford integrieren soll.

Was meint ihr zu so einer Sperre: Sinnvoll oder Bevormundung? 

Quelle: UPSTO (via Heise)

auf Facebook teilen auf Google+ teilen auf Twitter teilen

Kennst du schon unsere Magazine?

Alle Magazine anzeigen