Solar-Ladegerät für das Fenster

Tam Hanna 11. May 2013 1 Kommentar(e)

Bisherige Solarladegeräte litten unter anderem daran, dass sie nur mit einer begrenzten Anzahl von Geräten kompatibel waren. Im Designmagazin Yanko Design ist nun ein neues Ladegerät aufgetaucht, dass dieser Problematik ein Ende macht – es liefert normalen Wechselstrom.

Wenn es nach dem Willen zweier Designer geht, klebt das Solarladegerät der Zukunft an eurem Fenster. (Bildquelle: Yanko Design)

Wenn es nach dem Willen zweier Designer geht, klebt das Solarladegerät der Zukunft an eurem Fenster. (Bildquelle: Yanko Design)

Dabei kommt ein relativ einfaches Verfahren zum Einsatz, das – in etwas abgewandelter Form – in der Slowakei für beleuchtete Terrassen und besser sichtbare Wege im Garten sorgt. Eine auf der Oberseite des Geräts befindliche Solarzelle lädt den im Gerät eingebauten Akku (Nennkapazität des vorliegenden Entwurfs: 1000 mAH bei unbekannter Spannung) auf, wenn Sonneneinstrahlung verfügbar ist:

Ohne Angabe der Spannung ist es nicht möglich, die "Gesamtkapazität" des Energiespeichers zu ermitteln (Bildquelle: Yanko Design)

Ohne Angabe der Spannung ist es nicht möglich, die “Gesamtkapazität” des Energiespeichers zu ermitteln (Bildquelle: Yanko Design)

Ist die Batterie erst aufgeladen, so ist die Energie zum Abruf bereit – bei einer Lampe würde beispielsweise das integrierte LED-Leuchtmittel aufleuchten, sobald es in der Umgebung dunkel wird. Dieses an sich sehr einfache Konzept ist unter dem Begriff Energy Harvesting bekannt, und praktisch gut erprobt.

Im Mobilcomputerbereich ist diese Technik seit langem verbreitet – die Solarzellen laden einen Akku auf, der danach einen USB-Port mit Strom verbraucht. Yanko Design divergiert insofern von der Vorgehensweise, als das Unternehmen statt 5V-Gleichstrom gleich normalen Wechselstrom (wie aus der Steckdose) anbietet.

Aus technischer Sicht – der Autor dieser Zeilen war Hobbyelektroniker – ist das eine selten debile Idee. Solarzellen sind per se alles andere als effektiv. Durch die Umwandlung des in den Batterien gespeicherten Gleichstroms in Wechselstrom entstehen zusätzliche Verluste, die den Wirkungsgrad des Gesamtsystems reduzieren.

Absolut wahnsinnig wird das Ganze in dem Moment, wo ihr die vorgesehene Anwendung berücksichtigt. Das Ladegerät ist aufgrund der geringen Energiekapazität (Akkus sind schwer, das Teil muss am Fenster kleben können) sowieso maximal zum Aufladen eines Telefons geeignet. Die Wall Warts der meisten Smartphones sind alles andere als effizient – es folgt nach der DC/AC-Konversion sogleich eine weitere, verlustbehaftete Konversion von Wechselstrom in Gleichstrom.

Ich hoffe persönlich, dass dieses Konzept nie das Licht der Praxis erreicht, da es das Image der (für Rüstung, Datenerfassung und Terrassenbeleuchtung durchaus nützlichen) Energy Harvester schwer schädigen würde. Wie steht ihr zum Thema?

Quelle: Yanko Design

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