Wie sinnvoll sind Tablets in Kinderhänden?

1. April 2014 0 Kommentar(e)

Sollen wir unseren Kindern im Vor- und Grundschulalter Tablets in die Hand geben oder nicht? Erweitern sie damit ihren Wissenshorizont oder steckt der Teufel in diesen Geräten, der die Kinder spiele- und internetsüchtig macht?

Oder liegt die Wahrheit in der Mitte? Aber wo wäre dann die Mitte? Ich kann meinem Kind ein Tablet in die Hand geben oder eben nicht. Doch, es gibt eine Mitte: Ich kann dem Kind ein Tablet in die Hand geben und mich nicht darum kümmern, was es damit anstellt. Oder ich gebe ihm ein Tablet in die Hand und zeige ihm, welche Vorteile so ein Gerät bietet.

Es gibt zahlreiche Andropid-Apps, die für Kinder bestens geeignet sind. (Foto: shutterstock [GekaSkr])

Es gibt zahlreiche Andropid-Apps, die für Kinder bestens geeignet sind. (Foto: shutterstock [GekaSkr])

Denn mit der richtigen Anleitung sind Tablets und natürlich auch PCs, Notebooks und Smartphones eine enorme Bereicherung für Kinder. Wir reden hier dennoch weiterhin von Tablets, weil sie erstens so mobil sind, dass die Kinder diese sogar in der (Schul-)Tasche verstauen können wie ein Buch. Und zweitens ist die Bedienung eines Tablets wesentlich kindgerechter als die eines Notebooks. Smartphones sind schlicht zu klein, um damit lernen zu können.

Neue Formen des Lernens

Zahlreiche Schulprojekte haben inzwischen gezeigt, dass das Lernen mit Tablets die Motivation drastisch erhöht, dass ein Tablet den Unterricht ideal ergänzen kann, dass es einen leichten Wissenszugang bietet, dass eine gemeinsame Form des Lernens entsteht, in der jeder Schüler sich innerhalb von Sekunden selbst einbringen kann. Er muss dazu nicht einmal mehr zur Tafel gehen. Der Bildschirm seines Tablets wird einfach auf die elektronische Wandtafel projiziert.

Einige Schulen bzw. Klassen arbeiten flächendeckend mit Tablets. Hier die Schüler der IHS Jennersdorf in Österreich mit ihren Tablets. (Foto: IHS Jennersdorf)

Einige Schulen bzw. Klassen arbeiten flächendeckend mit Tablets. Hier die Schüler der IHS Jennersdorf in Österreich mit ihren Tablets. (Foto: IHS Jennersdorf)

Die Vorteile überwiegen offensichtlich. Ein weiterer großer Vorteil eines Tablets: es liegt im Unterricht neben dem Schulheft wie ein Buch und ist in wenigen Sekunden startbereit. Nach fünf Minuten wird es nicht mehr benötigt und man legt es einfach zur Seite, ebenfalls wie ein Buch.

Kindgerechte Bedienung

Und noch ein Vorteil: Die Kinder bedienen es intuitiv mit Tipp- und Wischgesten und müssen sich nicht mit einer Maus herumplagen. Die zugrundeliegende Technologie tritt völlig in den Hintergrund, keine Kenntnisse über Dateien, Verzeichnisse oder Fenster sind Voraussetzung. Beim Lernen mit Tablets ist der Fokus einzig und alleine auf die entsprechende App gerichtet. Ist diese in der Bedienung intuitiv – und davon gibt es zur Genüge – dann kann ein Kind eigentlich nichts mehr falsch machen.

Das Argument, dass die Kinder nicht mehr rechnen und schreiben lernen, wenn sie mit PCs, Notebooks und Tablets arbeiten, kann man nicht entkräften. Es stimmt, diese Fertigkeiten werden abgebaut. Im Gegenzug werden Fertigkeiten erworben, die in Zukunft für unsere Kinder wesentlich bedeutsamer sind, etwa das richtige und schnelle Recherchieren. Wieso sollte in 20 Jahren irgendjemand Kopfrechnen müssen? Wir werden Zahlen in unser Smartphones sprechen und eine nette Stimme aus dem Smartphone wird uns das Ergebnis ansagen.

Hilfestellung nötig

Klar, die Kinder brauchen Vorgaben. Es ist nicht sinnvoll, Kinder unbeaufsichtigt stundenlang mit einem Tablet alleine zu lassen. Zu rasch sind pädagogisch zweifelhafte Webseiten geladen und auch der Bedarf an Facebook und Co muss reglementiert werden. Aber dafür gibt es Apps, die andere Apps blockieren, z.B. Child-Modus: Spiele + Videos.

Child Modus ist eine App, auf die Eltern kaum verzichten können.

Child Modus ist eine App, auf die Eltern kaum verzichten können.

Auch die App Clever im Netz hilft dem Missbrauch von digitalen Medien vorzubeugen. Auf der Habenseite stehen jedoch Apps, mit denen Kinder rechnen lernen, die Welt in 3D erkunden, Englisch lernen, Musik komponieren und Fremdwörter nachschlagen können.

Apps für Kinder gibt es in Hülle und Fülle. Und bei der Menge an Apps muss man zunächst einmal die Spreu vom Weizen trennen. Es gibt Redaktionen, die gute Apps für Kinder fein säuberlich sortiert nach Alter auflisten.

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Harald Gutzelnig   Herausgeber

Harald hat eigentlich als Herausgeber und Geschäftsführer des hinter dem Portal stehenden Verlags gar nicht viel Zeit Artikel zu schreiben, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er dafür sogar ab und an aufs Schlafen verzichtet. Er hofft natürlich, dass dieser Schlafentzug seinen Artikeln nicht anzumerken ist.

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