Minecraft Pocket Edition (Spiel der Woche)

12. October 2011 0 Kommentar(e)
Minecraft Pocket Edition (Spiel der Woche) Androidmag.de 4 4 Sterne

Für das Xperia Play ist die Minecraft Pocket Edition schon länger erhältlich, seit kurzem gibt es die mobile Umsetzung des Indie-Hits auch für alle anderen Android-Geräte. (kostenlos)

Vom Geheimtipp zum Web-Phänomen

Es klingt fast schon wie aus einem schlechten Hollywood-Film: Anfang 2009 beginnt der schwedische Programmierer Markus „Notch“ Persson mit der Entwicklung eines komplexen 3D-Spiels. Völlig allein und unter Verwendung der dafür eher ungeeigneten Programmiersprache Java. Etwa zwei Jahre später hat sich dieses Spiel vom Geheimtipp zum Internet-Phänomen gemausert. Notch gründet das siebenköpfige Entwicklerstudio Mojang, im Januar 2011 wurde die millionste Kopie von Minecraft verkauft, im August wurden bereits drei Millionen Verkäufe vermeldet. Und täglich kommen neue Käufer hinzu, die sich das immer noch in der Betaphase befindliche Spiel auf der offiziellen Webseite für rund 15 Euro kaufen.

Der eigenen Kreativität sind bei der PC-Version von Minecraft (fast) keine Grenzen gesetzt.

Worum geht’s bei Minecraft?

Wer Minecraft noch nie selbst gespielt hat, kommt beim Betrachten der pixeligen Screenshots schnell ins Grübeln und fragt sich womöglich, wie es eine derart treue und riesige Fangemeinde um sich scharren konnte. Als ehemaliger Skeptiker und mittlerweile bekehrter Minecraft-Zocker kann ich euch dahingehend nur einen Tipp geben: probiert das Spiel selbst! Das motivierende Spielprinzip, bei dem man sich quasi selbst Ziele steckt und versucht diese zu erreichen, lässt sich nur schwer in Worte fassen.

Die Kollegen des Spielemagazins Gamestar haben ein nettes Video zur PC-Version von Minecraft gebastelt:

Grob geht es bei Minecraft jedenfalls darum, zunächst verschiedenste Ressourcen wie Holz, Steine oder später Diamanten abzubauen und diese zu neuen Bauteilen oder Werkzeugen zu verarbeiten. Eine Story gibt es nicht, zudem wird die Spielwelt völlig zufällig generiert. Allgemein gilt es aber, sich vor explodierenden „Creepern“ und in der Nacht erscheinenden Monstern zu verstecken. Dazu muss eine Unterkunft errichtet werden. Auch hier hat man wieder völlig Handlungsfreiheit – während es sich die meisten wohl anfangs in einer schummrigen Höhle gemütlich machen, kann der Unterschlupf nach einigen Spielstunden schon mal zum weitverzweigten Tunnelsystem, zur riesigen Burg, zur Blockhütte, etc. anwachsen – hier sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Minecraft Light

Wer sich von Minecraft Pocket Edition eine 1 zu 1-Portierung von Minecraft auf mobile Geräte erwartet, wird leider enttäuscht. Tatsächlich handelt es sich bei der portablen Version nämlich um eine Art Kreativmodus, in dem man sofort drauf los bauen kann. Blöcke können zwar auch zerstört werden, jedoch gibt es dafür keine Ressourcen, die aufgesammelt werden können. Somit fehlt auch die Möglichkeit, Werkzeuge und Ausrüstung selbst herzustellen, völlig. Auch die wichtigsten Elemente des Minecraft-Survival-Modus – Gegner und ein Tag- und Nachtwechsel – haben es nicht in die Pocket Edition geschafft.

Optisch ist die Android-Umsetzung von Minecraft recht dicht am Original dran. In Sachen Umfang kann es aber nicht mit dem großen Bruder mithalten.

Technisch gefällt uns die Umsetzung aber sehr gut, vor allem die Steuerung wurde sehr klug gelöst. Mit dem rechten Daumen kann die Blickrichtung der Spielfigur verändert werden, mit dem auf der linken Seite angebrachten Digitalpad wird die Figur bewegt. Gesprungen wird dabei automatisch, auf Wunsch aber auch manuell. Auch das zerstören und platzieren von Blöcken wurde intuitiv umgesetzt und ermöglicht (fast) frustfreies Bauen. Grafisch orientiert sich die Pocket Edition an der Optik der „großen“ Version. Auf unserem Testgerät, einem Google Nexus S, lief das Spiel jedenfalls einwandfrei und ohne Ruckler.

Fazit

Da die Pocket Edition „nur“ einen Kreativmodus ohne wirklicher Herausforderungen beinhaltet, ist das Spiel eher eine Art motivierender LEGO-Baukasten für unterwegs.  Minecraft-Fans, die sich eine umfangreichere portable Version gewünscht haben, dürften etwas enttäuscht werden. Dennoch ist die App ein sehr solides Grundgerüst, das in technischer Hinsicht vollends überzeugt. Wir hoffen, dass Mojang noch das ein oder andere umfangreiche Update nachliefert – bei einem Preis von rund 5 Euro müsste dieser Service drin sein.

Video-Review:

[pb-app-box pname=’com.mojang.minecraftpe.demo’ name=’Minecraft Pocket Edition’ theme=’light’ lang=’de’]

auf Facebook teilen auf Google+ teilen auf Twitter teilen

Kennst du schon unsere Magazine?

Alle Magazine anzeigen