Den Alltag meistern mit NFC Tags

Hartmut Schumacher 31. March 2014 3 Kommentar(e)

Das Handy in die KFZ-Halterung gesteckt, schon startet wie von Zauberhand das GPS und der „Car-Mode“. Zukunftsmusik? Keineswegs! Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrem Smartphone und kleinen Aufklebern alltägliche Aktionen am Handy schnell und einfach automatisieren können.

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Zu Hause

  • Starten Sie das WLAN Ihres Gerätes, wenn Sie Ihr Haus betreten.
  • Stellen Sie Ihren täglichen Alarm ganz automatisch, indem Sie Ihr Smartphone auf das NFC Tag auf Ihrem Nachkästchen legen.

Am Arbeitsplatz

  • Programmieren Sie ein NFC Tag, um Ihren Geliebten anzuzeigen, dass Sie am Weg nach Hause sind.
  • Benutzen Sie NFC Tags anstatt veralteter Visitenkarten. So sind Ihre Geschäftspartner immer am aktuellsten Stand der Dinge.
  • Stellen Sie Ihr Smartphone ohne zeitraubendes Navigieren in tiefen Einstellungsmenüs auf „Lautlos“ oder „Vibrieren“ und vieles mehr.

Soziale Netzwerke

  • Verknüpfen Sie sich noch schneller mit Ihren sozialen Kontakten und posten Sie automatisiert Facebook oder Twitter Nachrichten.
  • Posten Sie Ihren Standort in Ihren sozialen Netzwerken.
  • Erstellen Sie ein NFC Tag um Browser-Favoriten oder Websiten mit Ihren Freunden zu teilen.

Business

  • Ein Fahrradhändler kann NFC Tags dazu nutzen, seine Kunden, die ihn via Twitter verfolgen und promoten, mit Rabatten zu belohnen.
  • Restaurantbesitzer können NFC Tags in ihren Speisekarten platzieren und somit Kunden einen Loginbereich anbieten. Es wäre etwa denkbar, dass Stammkunden günstiger speisen könnten.

Im Auto

  • Wechseln Sie in den „Car Mode“ Ihres Smartphones, aktivieren Sie Bluetooth und GPS – und das ohne einen einzigen Klick.

NFC – Englisch für „near field communication“ – ist die Technik, die als (R)evolution des Bezahlens, des blitzschnellen Datenaustauschs und Bedienkommandos zwischen zwei Geräten gilt. Die dafür benötigten Chips sind lediglich 4x4mm groß und finden bereits heute in einigen wenigen Smartphones, in Headsets und Zugangskarten für Firmen Platz.

Auch das HTC One X hat einen winzig kleinen NFC Chip in der Gehäuserückseite integriert.

Auch das HTC One X hat einen winzig kleinen NFC Chip in der Gehäuserückseite integriert.

Vorteile

Die Verbindung zwischen Sender und Empfänger ist schnell und einfach einzurichten, alles Weitere geht wie von selbst. Noch steckt die Technologie jedoch in den Kinderschuhen – die NFC Technik ist aber bereits internationaler Standard, sodass viele Anwendungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren mit Sicherheit folgen werden. Darüber hinaus ist NFC mit 1 Watt äußerst sparsam und auch sicher: Die Interaktion erlaubt lediglich einen Abstand von 4 cm zueinander – so lässt sie sich
von außen fast nicht abgreifen.

Unbeschränkte Möglichkeiten?

Den kleinen Chips sind jedoch Grenzen gesetzt: Maximal 53 Kilobyte lassen sich pro Sekunde übertragen (bei WLAN-n sind es 300MBit/s). Das reicht jedoch zum Initialisieren von Aktionen (z.B. Starten von Apps) oder zum Verbinden mit einem Headset.

Selbermacher

Mit kleinen NFC-Aufklebern kann man im Alltag vieles automatisieren. Das Einrichten kostet weder ein Vermögen, noch stundenlanges Einarbeiten in die Materie. Auch namhafte Hersteller sind bereits auf diesen Zug aufgesprungen und bieten diese sogenannten „NFC Tags“ zum Selber-Programmieren an.

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Einkaufen mit NFC

Die EC-Karte vergessen? Das Kleingeld reicht nicht? Dies ist ein mögliches Szenario, das viele Kunden beim Einkaufen fürchten. Doch das könnte schon bald der Vergangenheit angehören: Mit NFC-fähigen Mobiltelefonen und sogenannten „Payment-Center“ wird das Bezahlen zum Kinderspiel: Einfach das Smartphone zur Bezahlstation halten und kleine Beträge bis rund 20,- Euro werden automatisch verbucht. Noch gibt es kaum Möglichkeiten das Potenzial der neuen Technik zu nutzen, an neuen Bezahlstationen wird jedoch bereits gearbeitet. Das Zahlen an Fahrkarten-Terminals der Deutschen Bahn ist aber mancherorts bereits jetzt möglich.

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Sony Smart Tags

Der Hersteller Sony bietet seit Anfang des Jahres passend zu den Xperia S und P-Modellen NFC Tags in hübscher Schale an. Mit einer dazugehörigen App aus dem Play Store lassen sich die kleinen Plättchen nach den eigenen Wünschen einfach und schnell programmieren.

Preis: ab €14,90 (4 Stk.)
Abmessungen: 28 mm Durchmesser
Sonstiges: 2,2 g leicht, in 2 Farben erhältlich
Link zum Hersteller: Sonymobile.com

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Samsung TecTiles

Im Gegensatz zu Sony bietet Samsung die NFC-Tags als Sticker an. Die dünnen Aufkleber lassen sich laut Hersteller bis zu 100.000 mal beschreiben und bieten somit auch den Experimentierfreudigen unter Ihnen genügen Testmöglichkeiten.

Preis: ab $14,99 (5 Stk.)
Abmessungen: 25×25 mm
Sonstiges: 1024 Bytes MIFARE Chip
Link zum Hersteller: samsung.com

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LG Tag+

LG gibt den Flaggschiffen seiner Smartphone-Reihe (etwa dem Optimus 4X HD) gleich zwei solcher Aufkleber mit. Leider existieren bisher weder technische Details zu den smarten Stickern noch gibt es Möglichkeiten, Sie im Einzelhandel zu erwerben.

Preis: (noch) nicht erhältlich
Abmessungen: 32×32 mm
Sonstiges:
Link zum Hersteller: lg.com

NFC Tags kaufen

Bisher konnte man die Chips lediglich aus Amerika oder England importieren (z.B. über eBay oder Amazon), allerdings gibt es seit kurzer Zeit nun auch deutsche Händler, welche die smarten Aufkleber anbieten. Die Auswahl an NFC Chips ist jedoch keineswegs klein! So gibt es sie rund oder eckig, reinweiß oder mit dem Android-Männchen bemalt, in verschiedenen Größen und Speicherkapazitäten, als Schlüsselanhänger, Karte oder Aufkleber. Der Klassiker ist jedoch der sogenannte „MIFARE Classic NFC Tag 1K“ mit 1024kByte Speicherkapazität. Das reicht für unzählige Aktionen, die auf dem Tag hinterlegt werden können. Diese sind bereits ab 2 Euro pro Stück zu haben. Wir haben einige deutsche Anbieter für Sie aufgelistet:

Große Auswahl an NFC Chips mit interessantenStarter-Kit-Angeboten.

Umfangreiches Sortiment, auch NFC-Karten und Schlüsselanhänger sind erhältlich.

Alles rund um RFID und NFC Chips samt Zubehör.

NFC Aufgaben-Launcher

Die ehemals kostenpflichtige App „NFC Aufgaben-Launcher“ ist seit kurzem als kostenlose Variante erhältlich – und das ohne Funktionseinbußen. Dieses übersichtliche und leicht verständliche Programm eignet sich hervorragend, um NFC Chips zu programmieren. Wie das Beschreiben eines solchen funktioniert, erfahren Sie in einem Workshop auf der nachfolgenden Seite. Zum Funktionsumfang gehören Aktionen wie Ein- und Ausschalten von WLAN, Bluetooth, GPS, Flugmodus oder mobilen Daten. Darüber hinaus kann man auch auf die Systemeinstel-lungen des Smartphones zugreifen: Lautstärke, Vibrieren, Social-Media-Status, Nachricht senden, Anruf tätigen, … fast alles lässt sich mit wenigen Handgriffen auch von Laien programmieren. Die App beherrscht zusätzlich auch die Möglichkeit „Switch-Tags“ zu erstellen: Beim ersten Scannen des Chips wird Aktion A ausgelöst, beim zweiten Aktion B. So kann man zum Beispiel WLAN einschalten und beim zweiten mal WLAN ausschalten – ein mögliches Szenario beim Betreten und Verlassen der eigenen Wohnung.

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Smartphones mit integriertem NFC-Chip

In Deutschland sind bisher nur wenige Smartphones mit NFC Chip erhältlich. Meist sind es die Flaggschiffe der Hersteller, die mit diesem Feature aufwarten. Doch auch einige Mid-Range Modelle kamen in den Genuss der neuen Technologie:

  • Samsung Galaxy S3
  • Samsung Galaxy Nexus
  • Samsung Nexus S
  • Samsung Galaxy Ace 2
  • Samsung Wave M
  • Samsung Galaxy S Advance
  • HTC One X
  • Panasonic Eluga (Power)
  • LG Optimus 4X HD
  • LG Optimus L7
  • LG Optimus 3D Max
  • Sony Xperia S
  • Sony Xperia P
Samsung bietet bereits bei sechs Modellen NFC an. Auch das Galaxy Nexus gehört mit dazu.

Samsung bietet bereits bei sechs Modellen NFC an. Auch das Galaxy Nexus gehört mit dazu.

Auch das SIII wird als Kassenschlager zur Verbreitung von NFC beitragen.

Auch das SIII wird als Kassenschlager zur Verbreitung von NFC beitragen.

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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