64-Bit-Prozessoren: Das sind die Vorteile und warum die Hersteller auf die neue Architektur wechseln

Daniel Kuhn 14. September 2014 0 Kommentar(e)

Apple hat es mal wieder geschafft. Nachdem das iPhone 5S als erstes Smartphone einen 64-Bit-Prozessor besaß, zieht nun die ganze Industrie nach. Doch was sind eigentlich die Vorteile dieser Prozessoren und warum setzen plötzlich alle Hersteller auf sie?
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Das iPhone 5S war das erste Smartphone mit 64-Bit-Prozessor, doch das einzige ist es längst nicht mehr.

Das iPhone 5S war das erste Smartphone mit 64-Bit-Prozessor, doch das einzige ist es längst nicht mehr.

Nach der Veröffentlichung des iPhone 5S im vergangenen Jahr hagelte es zunächst Kritik und Häme für die Tatsache, dass Apple einen 64-Bit-Prozessor verbaut. Diese Prozessorarchitektur bietet faktisch keine Vorteile, hörte man aus der Industrie, allen voran vom Chiphersteller Qualcomm. Kurz darauf ruderte man allerdings zurück und heute hat jeder namenhafte Chiphersteller entweder bereits ein SoC in 64-Bit-Architektur im Portfolio, oder zumindest in der Pipeline. Doch wieso der plötzliche Sinneswandel? Was bringt die Verdopplung der Bitzahl?

Mehr Arbeitsspeicher
Ein Problem, vor dem der Desktop-Bereich schon vor langer Zeit stand, war die 4GB-Speichergrenze von 32bit-Systemen. Ein Computer kann zwar mehr RAM besitzen, doch weiß das System nichts damit anzufangen, da nicht mehr als 4 GB adressiert werden können. In Zeiten wo Smartphones sich nun dieser 4GB Grenze beim Arbeitsspeicher nähern, wird der Wechsel auf 64 Bit also immer nötiger.

Detailliertere Spielegrafiken
Durch neue Befehlssatz-Architekturen können mehr Befehle dank intelligenterem Management gleichzeitig ausgeführt werden. Hochauflösende Inhalte werden dank parallelisierter Prozesse auf 64-Bit-Systemen einen deutlichen Vorteil erhalten. Es sind deutlich detailliertere Grafiken in Spielen möglich.

Flüssige Wiedergabe von 4K-Videos
Der Vorteil der parallelisierten Prozesse kommt auch bei der Wiedergabe von 4K-Videos zum Tragen. Zum einen können die Ressourcen bei der Wiedergabe besser verwaltet werden, was sogar bei Mittelklasseprozessoren in einer flüssigeren Wiedergabe resultiert, zum anderen macht sich das auch bei der Aufnahme von 4K-Videos deutlich bemerkbar. Zugegebenermaßen sind 4K-Videos derzeit noch kein Thema für den Massenmarkt, aber das wird sich in den nächsten Jahren sicherlich ändern.

Längere Akkulaufzeit
Zum einen steht mehr Rechenleistung zur Verfügung, dank der Aufgaben schneller erledigt werden können. Das resultiert nicht nur in einer flüssigeren Bedienung, sondern eben auch in einem geringeren Stromverbrauch, da der Prozessor nach getaner Arbeit schneller in den Ruhemodus wechseln kann. Außerdem können mehr Daten in den größeren Arbeitsspeicher ausgelagert werden, was ebenfalls zu einer dauerhaften Entlastung des Prozessors führt, da er auf diese Daten bei Bedarf zugreifen kann, ohne diese neu berechnen zu müssen.

Apple war wie erwähnt der erste Hersteller, der auf einen 64-Bit-Prozessor gesetzt hat. Inzwischen haben aber auch Intel, Qualcomm, Nvidia, MediaTek und Samsung entsprechende SoCs auf dem Markt. Damit machen die Hersteller ihre Prozessoren ganz klar fit für die Zukunft.

(via AndroidPit)

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